




CYBER-PHYSISCHE RAUMSKULPTUR
Buchheim Museum
Standort | Bernried am Starnberger See |
Bauherr | Museum Buchheim |
Fertigstellung | Geladener Wettbewerb 2020 |
Die Raumskulptur thematisiert die gesellschaftlich relevante Frage der Verschneidung der physischen und digitalen Welt. Allerdings nimmt sie diese Kontextualisierung auf ungewöhnliche Weise vor. Hier entsteht aus der Programmierung des Materials ein erfahrbarer Raum und regt damit zu der körperlichen Auseinandersetzung mit den uns immer stärker umgebenden cyber-physischen Systemen an. So entsteht ein Ort der Kontemplation und der Reflexion, der zugleich das grandiose landschaftliche Umfeld durch eine gezielte Rahmung feiert und damit die Dialektik des Digitalen und des Physischen in Frage stellt.
Die raumbildende Holzkonstruktion wirft die Frage nach der angenommenen und der tatsächlichen Form eines Werkstoffs auf. Bestehende Konventionen lassen uns glauben, dass Holzwerkstoffe stab- oder plattenförmig sind. Dies entspricht einer übergeordneten Vorstellung von orthogonalen Ordnungssystemen, die unsere gebaute Umwelt prägen. Letztendlich handelt es sich hierbei um eine Fiktion der geometrischen Kontrolle, der Standardisierung und der Planbarkeit, die unsere industrialisierte Welt prägen. Neue digitale Technologien ermöglichen, diese Form der Standardisierung über ein wesentlich genaueres Verständnis des Materials selbst zu hinterfragen. So entstehen neue Perspektiven für einen respektvollen und zukunftsfähigen Umgang mit Energie und Ressourcen, für die das Konzept der Materialprogrammierung symptomatisch ist.
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PROJEKTTEAM
Institut für Computerbasiertes Entwerfen und Baufertigung (ICD), Universität Stuttgart
Prof. Achim Menges, Yasaman Tahouni, Dylan Wood